Nach der Rückkehr von dieser Reise in den Alltag war unser Fernweh noch lange nicht geheilt
und so versuchten wir in unseren immer viel zu kurzen Urlauben an dessen Linderung zu arbeiten, doch es half nicht wirklich.
So begannen wir von einer Fortsetzung unseres Radlerlebens zu träumen. Es brauchte etwas Zeit doch der Traum nahm Gestalt an: Diesmal soll es eine Reise open end werden.
Start am 1. April 2015
Auf unserer neuen Website:
www.weltentrotter.de
wollen wir von alldem berichten.

Sonntag, 25. Januar 2009

16.-25. Januar > Puerto Iguazu - San Javier

Bisher gefahrene Kilometer: 6479

Neu: Ab jetzt listen wir in unserem Blog einige Internetseiten zum Thema Fahrrad und Südamerika, welche für uns interessant sind bzw. wir die Leute unterwegs getroffen haben. Skeptiker können daran sehen, dass wir hier nicht allein unterwegs sind.
In den letzten Wochen haben wir unsere Räder sehr geschont, doch ehe sie endgültig ihre Kondition verlieren, sollen sie nun wieder etwas mehr rollen. Unser Plan für die nächste Zeit: Durch die argentinische Provinz Misiones Richtung Süden, dann durch das südliche Brasilien und entlang der Küste in Uruguay nach Buenos Aires.
Nach dem Start in Puerto Iguazu fahren wir zunächst durch den Nationalpark Iguazu mit wildem Dschungel. Da die Naturpiste nach Regenfällen für uns unpassierbar wird, mussten wir die Abfahrt schon um einen Tag verschieben, und auch dann hatten wir Bammel das wir ohne eine Schlammschlacht durchkommen. Um uns her gab es Schmetterlinge in allen Grössen und Farben. Keine Ahnung was sich in dem undurchdringlichen Busch neben der Piste noch versteckt hatten.
Einen Tag später geht es dann wieder auf bestem Asphalt weiter, doch nun lernen wir die für Misiones bekannte Strassenführung kennen. Es geht ständig auf und ab: Mühsam strampelt man auf eine Anhöhe um gleich darauf wieder hinunter zu rasen. Wenn man Glück hat reicht der Schwung um den gleich darauffolgenden Anstieg zu verkürzen, und schon kurbelt man wieder bergauf.
Die Temperaturen sind fast tropisch und klettern täglich auf über 30 Grad. Die Landschaft ist hier von viel Landwirtschaft geprägt. Es gibt viele Felder auf denen Mais, Tee oder der in Argentinien unverzichtbare Mate-Tee wächst. In den Scheunen hängt schon geernteter Tabak zum trocknen. Auch die Holzindustrie ist sehr präsent, kaum zu glauben, dass vor hundert Jahren hier noch dichter Urwald gewesen sein soll.
Viele Einwanderer damals stammten aus Deutschland, und so treffen wir häufig noch auf deutschsprechende Nachfahren die uns bereitwillig die Geschichte ihrer Vorfahren erzählen - "Muy interesante".
Namensgebend für die Provinz sind die alten Missionstationen aus dem 17. Jahrhundert. Jesuitenmissionare bemühten sich hier mit grossem Erfolg um die Zivilisierung der Indianer. Nach ihrer Vertreibung verfiel alles und wurde vom Urwald überwuchert. Wir besuchten nur eine relativ unbedeutende Station, die Anderen waren uns zu weit entfernt.

In San Javier, unserer letzten Station vor dem Wechsel nach Brasilien, wohnten wir im kleinen und neuen Hotel Aleman, dessen Besitzer zuvor 30 Jahre Koch in Deutschland war, und uns nun mit leckerem Essen verwöhnte - endlich mal etwas anderes als Rindfleisch.

Donnerstag, 15. Januar 2009

8.-15. Januar > Ciudad del Este - Foz de Iguazu

Bisher gefahrenen Kilometer: 5870

Wir beschliessen Paraguay und Brasilien mit den Raedern zu besuchen.
Zunaechst wechseln wir mit einer Faehre nach Paraguay. Unser Ziel soll das weltweit groesste Wasserkraftwerk Itaipu sein. Als Ausgleich fuer die durch den Bau in Mitleidenschaft gezogene Natur, hat man rings um den Stausee Bioreservate angelegt. Im naechstgelegenen Reservat Tati Yupi zelten wir zwei Tage. Hier kann man sich mit Traktor- oder Pferdekarren durch die Gegend fahren lassen, Fahrraeder mieten, Picknicken oder Zelten und das alles fuer umsonst. Das Budget des Kraftwerks fuer Oeffentlichkeitsarbeit muss schon enorm sein. Beim Besuch des Staudamms stellt sich aber kein ueberwaeltigendes Gefuehl bei uns ein.
In der paraguyanischen Grenzstadt zu Brasilien Ciudad del Este fuehlen wir uns schlagartig an Suedostasien erinnert. Die Strassen sind voller Haendler und Kaeufer und das bei schwuelheissen Temperaturen. Ein Kaufhaus am anderen praegt das Zentrum. Die Stadt ist auch als Schmugglerstadt verrufen. Hier kann man vieles, vor allem Elektronikartikel, viel preiswerter als in Suedamerika ueblich erwerben und so werden riesige Kisten und Pakete taeglich ueber die Grenzen geschafft. Bei einem solchen Ansturm kommen zum Glueck die Grenzkontrollen, mit ihrem deutlich gedrosselten Interesse, nicht hinterher. Auch wir kaufen ein. Petra ist nun wieder gluecklicher Besitzer eines Fotoapperates und wir erfuellen uns den Traum von einem eigenen kleinen Laptop.Leider fuehlen wir uns in der Stadt zum ersten Mal auf unserer Reise nicht sicher. Ueberfaelle sollen nicht selten sein. So trauen wir uns am Abend, wenn alle Laeden geschlossen sind, nicht mehr aus dem Hotel, zumal dieses in einer zweifelhaften Gegend lag.
Nach zwei Tagen wechseln wir in die Brasilianische Grenzstadt Foz de Iguazu. Obwohl diese Stadt bedeutend groesser ist, geht es hier viel ruhiger zu, alles draengelt ja nach Paraguay shoppen. Wir bleiben zwei Tage um mal kurz ins brasilianische Leben hineinzuschnuppern, bevor wir wieder zurueck nach Argentinien fahren.

Mittwoch, 7. Januar 2009

28. Dezember - 7. Januar 2009 > Salta - Iguazu

Alles Gute, viel Glueck und Gesundheit fuer 2009
wuenschen Euch Petra und
Mathias.
Vielen Dank fuer die vielen Gruesse zu den Feiertagen.

Wir verbringen acht Tage in Salta - einer Stadt mit der Groesse von Dresden vergleichbar. Sie hat den Beinamen "La linda" - "Die Schoene" und manche sagen es waere die schoenste in Argentinien, was wir aber nicht unbedingt bestaetigen koennen. Zwar gib es einige historische Bauwerke zu sehen, doch die schmalen Strassen sind, wenn nicht gerade Feiertag ist voller Autos und den dazugehoerigen Abgasen. Die engen Fusswege machen einen Stadtbummel nicht sehr angenehm und Gruen gibt es nur in einigen Parkanlagen.
Den Jahreswechsel erleben wir eher ruhig auf dem Balkon unseres Zimmers. Die Strassen sind wie leergefegt, da die Einwohner mit der Familie oder in den wenigen offenen Restaurants feiern. Um Mitternacht gibt es ein Feuerwerk.
Da wir in den letzten Wochen erlebt haben wie langsam die sommerliche Regensaison in dieser Region beginnt, haben wir beschlossen unsere Tour weiter nach Bolivien und in die Berge hier zu unterbrechen. Die Idee, die Wasserfaelle von Iguazu zu besuchen hat uns schon immer gereizt. Nur schien die Anfahrt zu weit und zu unattraktiv. Nun haben wir umgeplant und als Alternative einen Bustransport gebucht.

Froh, die Feiertage hinter uns zu haben, verlassen wir am 4. Januar mit einem Bus die Stadt, um in den mehr als 1000 km entfernten Nordosten Argentiniens zu gelangen. Zum Glueck ueberstehen auch unsere im Gepaeckfach eingequetschten Raeder die fast 24 stuendige Fahrt nach Puerto Iguazu.
Hier im Dreilaendereck von Argentinien, Brasilien und Paraguay sind natuerlich die Wasserfaelle von Iguazu die Hauptattraktion. Auch wir mischen uns unter die Touristenmassen und lassen uns von dem Naturschauspiel beeindrucken. Einen Tag lang durchstreifen wir den Nationalpark um von vielen Aussichtspunkten einen Blick auf die herabstuerzenden Wassermassen zu werfen - Einfach toll!









Puerto Iguazu ist ein Touristenort in dem es sich gut aushalten laesst. Das Wetter und die Vegetation ist subtropisch, das richtige fuer uns nach den "kuehlen" Regentagen in Salta. Wir werden einige Tage hier bleiben um auch evtl. die Nachbarlaender zu besuchen.