Nach der Rückkehr von dieser Reise in den Alltag war unser Fernweh noch lange nicht geheilt
und so versuchten wir in unseren immer viel zu kurzen Urlauben an dessen Linderung zu arbeiten, doch es half nicht wirklich.
So begannen wir von einer Fortsetzung unseres Radlerlebens zu träumen. Es brauchte etwas Zeit doch der Traum nahm Gestalt an: Diesmal soll es eine Reise open end werden.
Start am 1. April 2015
Auf unserer neuen Website:
www.weltentrotter.de
wollen wir von alldem berichten.

Mittwoch, 5. November 2008

21.-31. Oktober > Puerto Montt - Futaleufu

Nach langer Zeit wollen wir uns mal wieder melden. Die letzten Tage waren anstrengend, aber erlebnisreich. Wegen der super Landschaft und dem schoenen Wetter haben wir mehr Stopps eingelegt, als geplant. Aber der Reihe nach:
Eigentlich hatten wir geplant von der Insel Chiloe mit einer deutlich kuerzeren Faehrfahrt nach Chaiten zur Carretera Austral ueberzusetzen. Aber ein aktiver Vulkan macht die Gegend um Chaiten seit einem halben Jahr unzugaenglich. Im Internet sahen wir Fotos, wo der Ort mit meterdicker Asche verschuettet war.

Drei Tage warten wir im verregneten Puerto Montt auf die Abfahrt unserer Faehre, Zeit die wir fuer dringende Besorgungen aber auch benoetigten. Touristisches Highlight der Stadt war fuer uns der Fischerhafen Angelmo, wo man preiswert viel Fisch essen konnte. Ein Kilo Lachs bekam man fuer 2,50 Euro!


Mit der Faehre waren wir mehr als 20 Stunden unterwegs in den Sueden, durch ein mit dichten Wolken verhangenes und verregnetes Kuestengebiet. Von den steilen Bergen, bewachsen mit dichtem Regenwald, war nicht allzu viel zu sehen. Mit gemischten Gefuehlen dachten wir an die naechsten Tage auf dem Rad bei diesem Wetter.


Doch am naechsten Tag beim Start in Puerto Aisen stellt sich wieder erwarten schoenes Wetter ein. An diesem Tag treffen wir Heidi und Max aus Oesterreich, welche schon mehr als ein Jahr von Alaska nach Feuerland unterwegs sind, und verbringen einige Zeit mit Radfahrerlatein.


Am zweiten Tag bekommen wir das vielgepriesene schlechte Wetter der Region voll zu spueren und sind froh am Abend klatschnass und durchgefroren unter einer Bruecke im Trockenen kochen zu koennen.


Doch dann ist uns der Wettergott hold und wir fahren in den naechsten fuenf Tagen 300 km durch abwechslungsreiche Landschaften auf recht gut befahrbarer Schotterpiste. Wir sehen wenigsten hier einen Gletscher, wenn auch nur aus der Ferne. Die anderen sind alle weiter unten im Sueden.





Die wilde Berglandschaft ist von einem undurchdringlichen Regenwald bedeckt, den man nur auf wenigen Wanderpfaden wirklich erleben kann. Mathias ist besonders von den riesigen "Rhabarberpflanzen", die massenhaft am Wegrand wachsen, beeindruckt.

An den Abenden finden wir schoene Plaetze neben der Strasse zum Uebernachten und koennen oft gemuetlich am Lagerfeuer sitzen.
Zurueckblickend fanden wir, dass das von uns befahrene Stueck der Carretera Austral von Profil und Strassenoberflaeche deutlich leichter zu befahren war, als erwartet. Nach unseren Erfahrungen mit den schlechten Pisten in Mittelchile hatten wir mit Schlimmeren gerechnet.
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Kurz vor Futaleufu, an der Grenze zu Argentinien, machte uns die Asche des Vulkanausbruches bei Chaiten die Weiterfahrt recht staubig. Auch der Ort, in dem wir eine Nacht bleiben, ist voll davon und der Wind treibt das Zeug unangenehm durch die Strassen, das es staendig zwischen den Zaehnen knirscht.
Am letzten Tag im Oktober trieb uns ein kraeftiger Rueckenwind nach Argentinien.

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