Nach der Rückkehr von dieser Reise in den Alltag war unser Fernweh noch lange nicht geheilt
und so versuchten wir in unseren immer viel zu kurzen Urlauben an dessen Linderung zu arbeiten, doch es half nicht wirklich.
So begannen wir von einer Fortsetzung unseres Radlerlebens zu träumen. Es brauchte etwas Zeit doch der Traum nahm Gestalt an: Diesmal soll es eine Reise open end werden.
Start am 1. April 2015
Auf unserer neuen Website:
www.weltentrotter.de
wollen wir von alldem berichten.

Samstag, 11. Juli 2009

28. Juni - 10. Juli > Loja - Banos

Bisher gefahrene Strecke: 14354 km

Wir verlassen unser teures Hotelzimmer in Loja nach einer schlaflosen Nacht. Genau unterhalb unseres Fenster wurde bis zum Morgengrauen gefeiert und wenn Südamerikaner feiern, dann geschieht das immer mit nahezu schmerzhaft lauter Musik. Auf unserem Weg durch die anstrengende Bergwelt Ecuadors werden wir ständig von Regenwolken begleitet. Und gerade in den höheren Lagen liessen die gerne mal etwas fallen. Besonders entsetzt sind wir von der anhaltenden Kälte. Hier, nur ein paar hundert Kilometer vom Äquator entfernt, wo wir doch eigentlich mit tropischer Wärme gerechnet hatten.

Wieder einmal nass und durchgefroren fanden wir neben der Strasse eine Schutzhütte mit Feuerstelle. Keine Ahnung welchen Zwecken die hier dienen soll, aber uns kam sie gerade recht um trocken und warm unser Essen zu kochen. Wir kamen uns vor wie in einem Norwegenurlaub, denn auch die hier meist wachsenden Nadelwälder haben nichts tropisches an sich. Mit dem Dunkelwerden bauten wir unser Zelt in der Nähe auf und freuten uns auf einen ruhigen Schlaf. Aber an diesem Sonntagabend, um 20 Uhr, begann man wieder mit der Arbeit an der frisch gegossenen Betonfahrbahn. Genau neben uns wurden die Dehnungsfugen in die Fahrbahn gefrässt. Mierda!


Nach vier Fahrtagen erreichen wir die Grossstadt Cuenca. Von vielen wegen ihrer interessanten Architektur gelobt. Aber wir haben nicht das richtige Interesse mehr dafür und freuen uns nur auf den Ruhetag.

Wieder auf der Piste sehen wir an einer langen Steigung einen Radfahrer mit Gepäck vor uns. Es ist Valdo aus Brasilien (www.valdonabike.com), der mit seinem futuristischen Liegerad die Welt umrunden will. Genau heute feiert er seinen 65. Geburtstag! In den nächsten Tagen sehen wir uns noch mehrmals und manchen Abschnitt radeln wir auch zu dritt.

Langsam kommen wir auf den Teil der Panamericana dem Alexander von Humboldt den Namen "Allee der Vulkane" gab. Aber uns bleibt der Blick auf schneebedeckte Vulkangipfel verwehrt.
Nach mehr als zwei Wochen Ecuadorradeln erreichen wir endlich den Termalbadeort Banos, im Dauerregen. Hier wollen wir uns erst einmal ein paar Tage erholen.
Bis zu unserem Endziel Quito sind es nun nur noch wenige Kilometer. Aber vorher werden wir noch eine Runde durchs Amazonastiefland unternehmen. Dort ist jetzt Regenzeit - viel Spass!

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