Nach der Rückkehr von dieser Reise in den Alltag war unser Fernweh noch lange nicht geheilt
und so versuchten wir in unseren immer viel zu kurzen Urlauben an dessen Linderung zu arbeiten, doch es half nicht wirklich.
So begannen wir von einer Fortsetzung unseres Radlerlebens zu träumen. Es brauchte etwas Zeit doch der Traum nahm Gestalt an: Diesmal soll es eine Reise open end werden.
Start am 1. April 2015
Auf unserer neuen Website:
www.weltentrotter.de
wollen wir von alldem berichten.

Montag, 6. April 2009

25. Maerz - 6. April > Uyuni - Sucre

Bisher gefahrene Strecke: 9363 km

Nach unsererem Gipfelsieg benötigen wir noch zwei Ruhetage zur Erholung in Uyuni. Dann gibt es kein Halten mehr und wir fahren mit den Rädern nochmal auf den Salar, der uns während der Jeeptour schon so beeindruckt hat. Die riesige Salzfläche wirkt wie ein zugefrorenes Meer. Im Uferbereich stehen aufgrund der Regenzeit ein paar Pfützen und wir müssen die Räder durch Match aus Salz manövrieren. Hier wird auch der See zum Gewinnung von Speisesalz genutzt. Je weiter wir vorwärtskommen um so fester wird die Oberfläche und wir rollen leicht knirschend über die scheinbar endlose Weite. Unser Ziel ist die 70 km entfernte, mitten im Salar liegende, Insel Incahuasi. Dabei ist ein Kompass hilfreich, denn erst nach 40 km Radelei taucht die Spitze der Insel am Horizont auf. Die vielen Jeeps mit Touristen sahen wir meist nur viele Kilometer entfernt und deren Spuren verliefen kreuz und quer auf dem Salz. Gegenwind machte die Strecke dennoch ziemlich anstrengend und wir erreichten die Insel erst spät am Nachmittag. Dann konnten auch wir uns ins Gästebuch für Radreisende eintragen und entdeckten auch viele bekannte Namen.
Am nächsten Tag fahren wir wieder zurück und diesmal hilft der Wind schieben. So können wir die einmalige Landschaft mehr geniessen. Zurück in Uyuni müssen die Räder von einer dicken Salzkruste befreit werden.
Am nächsten Tag verlassen wir Uyuni zum dritten und letzten Mal, denn in Bolivien gibt es ja noch mehr zu sehen. Für die 200 km nach Potosi benötigen wir vier anstrengende Tage. Schlechte Piste, viele lange Anstiege, Strassenbauarbeiten fast auf der ganzen Strecke und das alles so um die 4000 m hoch machen das Vorankommen mit den schweren Rädern recht mühsam. Aber wir finden jeden Abend schöne Zeltmöglichkeiten und auch das Wetter hält super durch.
Potosi, die in 4100 m am höchsten gelegene Grossstadt der Welt, ist für uns nicht unbedingt die Liebe auf den ersten Blick. Die Umgebung und der Stadtrand sind trist und ein langer Anstieg führt uns bis ins Zentrum. Die Abgase in den engen Strassen und das dauernde Gehupe rauben uns die letzten Nerven. Dazu kamen wir mitten in die Feierlichkeiten zum Stadtjubileum. Aber frisch Geduscht und mit einer Portion Hühnchen im Magen bemerken wir die schönen Seiten der Stadt. Aus der Zeit als Potosi aufgrund der Silbervorkommen als reichste Stadt der Welt galt gibt es noch viele gut erhaltene Bauwerke.
Aber am interessantesten fand Mathias die Besichtigung eines Bergwerks im Cerro Rico, dem Reichen Berg. Über 46000 t Silber wurden in den letzten Jahrhunderten hier gewonnen, aber heute fördern die 7000 Bergleute hauptsächlich Zink und Zinn und das unter unvorstellbaren Arbeitsbedingungen.
Nach über 500 Pistenkilometern können wir endlich mal wieder bis Sucre auf glatten Asphalt rollen. Dazu liegt Sucre 1300 m tiefer und wir können lange Abfahrten und die sauerstoffreichere Luft geniessen.
Wir nutzen gleich die Gelegenheit am nächsten Tag mit dem Bus ins 65 km entfernte Tarabuco zum bekanntesten Sonntagsmarkt Boliviens zu fahren. Diese Fahrt hat unsere Meinung über die bolivianischen Busfahrer bestätigt, sie fahren wie der Teufel und bremsen erst wenn es schon fast zu spät ist. Wirklich Brauchbares gab es auf dem Markt für uns nicht zu kaufen aber wir waren beeindruckt von den vielen Indigenos in ihren bunten Trachten.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Mathias,

habe gerade Eure neuen Bilder von Bolivien gesehen (Salzsee u.s.w.) suuuuper.
Hattet Ihr Probleme mit der Höhenkrankheit?? (über 4000 Meter!)

Bei uns gingen am WE wieder zwei Kabel in der Innenstadt Großenhain kaput. Der Prüfwagen musste ran!

Viel Glück weiter

Ricco Spillmann

Petra und Mathias hat gesagt…

Hallo Grossenhain!

Da wir von Argentinien aus ganz langsam nach oben geradelt sind, hatten wir keine Probleme. Aber man merkt schon deutlich, gerade beim Radfahren oder Schlafen, dass die Luft etwas duenne ist.
Ich kann mich gar nicht mehr so richtig erinnern was Kabel eigentlich sind.
Viele Gruesse an alle,
Mathias und Petra