Ecuador bzw. Quito hatte sich zum Abschied noch eine besondere Überraschung einfallen lassen. Am Sonntag, unserem Abreisetag, hatte man die Hauptstrasse vom Stadtzentrum zum Flughafen für den Autoverkehr gesperrt, um Quito's Einwohnern die Möglichkeit zu geben Fahrrad zu fahren. Wir mischen uns unter die Sonntagsausflügler und radeln unbeschwert unsere letzten Kilometer auf dem südamerikanischen Kontinent. Dann war jedoch noch mal Nervenstärke gefragt. Räder und Gepäck mussten verpackt und die Eincheckprozedur überstanden werden. Nun war es so weit: Adios America del Sur.
Am Abend des 17. August stehen wir wieder in Berlin, genau 350 Tage nachdem wir es verlassen haben. Nochmal laden wir unsere Sachen auf die Räder. Vier Tage radeln wir bei schönstem Sommerwetter zunächst nach Osten um später an Oder und Neisse nach Süden zu fahren. Natürlich kommen wir an den ersten Bäcker- und Fleischerläden nicht ohne Halt vorbei. Im Zittauer Gebirge verlassen wir noch einmal Deutschland und treffen uns auf einem Campingplatz im tschechischen Jetrichovice mit Freunden und Geschwistern. Das Wiedersehen wird natürlich mit "richtigem" Bier gefeiert. Die letzten 60 Kilometer nach Dresden entlang der Elbe begleiten uns Petra's Freundin Antje und ihr Mann.




Wir sind wieder zu hause. Nachdem sich das Gefühlskarussell etwas langsamer drehte mussten wir uns gleich auf Wohnungssuche machen. Nach vier Tagen haben wir unsere zukünftige Bleibe gefunden. Nur noch einige bürokratische Hürden trennen uns jetzt vom neuen Heim.Schon am 1. September werden wir beide auf unseren alten Arbeitstellen erwartet und damit tauchen wir endgültig wieder im Alltag unter. Doch vielleicht ist das auch der Beginn eines neuen Traums.






















Wieder einmal nass und durchgefroren fanden wir neben der Strasse eine Schutzhütte mit Feuerstelle. Keine Ahnung welchen Zwecken die hier dienen soll, aber uns kam sie gerade recht um trocken und warm unser Essen zu kochen. Wir kamen uns vor wie in einem Norwegenurlaub, denn auch die hier meist wachsenden Nadelwälder haben nichts tropisches an sich. Mit dem Dunkelwerden bauten wir unser Zelt in der Nähe auf und freuten uns auf einen ruhigen Schlaf. Aber an diesem Sonntagabend, um 20 Uhr, begann man wieder mit der Arbeit an der frisch gegossenen Betonfahrbahn. Genau neben uns wurden die Dehnungsfugen in die Fahrbahn gefrässt. Mierda!


Auf unserer Weiterfahrt konnten wir nun endlich die Panamericana verlassen und rollten immer noch eben auf einer ruhigeren von mehr Grün umgebenen Strasse weiter Richtung Norden. Und da wir uns nun immermehr vom Meer entfernten, schien auch die Sonne wieder.









Dann endlich wieder Asphalt. Und vor lauter Freude, das es endlich wieder vorwärts geht, verpassen wir einen Abzweig und müssen dadurch einen Umweg von ca. 50 km in Kauf nehmen. Zunehmend bemerken wir die Nähe des Meeres. Feuchter Küstennebel verdeckt die Sonne und verbreitet eine echt trübe Stimmung. Trotzdem wächst hier ohne Bewässerung fast nichts.Dann erreichen wir die Panamericana, für uns sicher keine Traumstrasse sondern eine langweilige Strasse durch eine triste Gegend.
In Trujillo, der drittgrössten Stadt Peru's, kommen wir nicht dran vorbei die bekannte "Casa de Ciclista" von Lucho zu besuchen. In den Gästebüchern findet man die Namen vieler bekannter Fernradler, wir sind Nummer 1134 und 1135. Das die Casa schon mit sieben anderen Radlern belegt ist, ist für Lucho kein Problem, wir werden bei Familienmitgliedern einquartiert.

